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Gentechnisch veränderter Reis – Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelüberwachung

Am 18. August 2006 wurde die EU-Kommission vom US-Landwirtschaftsministerium informiert, dass in den USA herkömmlicher Langkornreis mit einer nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Reislinie (LL601 Reis) verunreinigt ist. Daraufhin hat die EU-Kommission Maßnahmen zur Kontrolle von Langkornreis-Importen aus den USA erlassen und die Mitgliedstaaten aufgefordert zu überprüfen, ob zur Einfuhr angemeldete oder bereits auf dem Markt befindliche Produkte keinen Reis der Sorte "LL REIS 601" enthalten (Entscheidung der Kommission 2008/162/EG). Am 8. Juni 2010 hat die Kommission die Aufhebung der Dringlichkeitsmaßnahmen hinsichtlich des nicht zugelassenen gentechnisch veränderten LL601 Reis beschlossen (Entscheidung der Kommission 2010/315/EU).

Nachdem seit September 2006 und auch im Jahr 2007 in mehreren Fällen das Vorkommen der nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Reissorte "Bt 63" in Reisprodukten aus China an das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASSF) gemeldet wurde, hat die EU-Kommission am 3. April 2008 auch in diesem Fall Sofortmaßnahmen zur Kontrolle chinesischer Reiserzeugnisse erlassen (Entscheidung der Kommission 2008/289/EG).

Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung

Die Bundesländer in Deutschland haben auch im Jahr 2009 intensiv und in erheblichem Umfang Untersuchungen von verschiedensten Reisprodukten durchgeführt. Im Rahmen des vom BVL koordinierten Überwachungsprogramms wurden die von den Ländern mitgeteilten Untersuchungsergebnisse des Jahres 2009 zusammengefasst (Stand 01.03.2010).

Es wurden in 12 von insgesamt 723 Lebensmittelproben Verunreinigungen durch gentechnisch veränderten Reis festgestellt (siehe Abbildung). Die Verunreinigungen bewegten sich unverändert im durchweg sehr niedrigen Spurenbereich bei 0,05 % und weniger. Von den positiv getesteten Reisprodukten konnte in einem Fall "LL Reis 601" identifiziert werden. 3 der 11 Untersuchungsproben enthielten geringe Spuren von "Bt63" von chinesischen Reisprodukten. In 8 Reisprodukten, die teilweise aus China stammen, wurden geringe Anteile weiterer gentechnisch veränderter Reislinien gefunden, die nicht auf die bisher identifizierten Reislinien "Bt63" oder "LL601" zurückgehen. Zur näheren Charakterisierung der gentechnischen Veränderungen sind augenblicklich weitere Untersuchungen bei den zuständigen Behörden der Länder in Gang.

Die Probenahmen der Überwachungsbehörden der Bundesländer erfolgten in den verschiedenen Bereichen des Handels und des Inverkehrbringens von Reiserzeugnissen, wobei die überwiegende Zahl der Proben im Einzelhandel genommen wurde. Nach Kenntnisstand des BVL führten die Beanstandungen der zuständigen Landesüberwachungsbehörden bei den betroffenen Firmen und Einrichtungen unverzüglich zu Rücknahmeaktionen bzw. Entfernung der betreffenden Produkte aus den Lebensmittelmärkten oder betroffenen Gastronomiebetrieben.

Weitere detaillierte Informationen sind auf den Internetseiten der Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder zu finden.

Abbildung

Untersuchte Reisprodukte