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Hintergrundinformation: Monitoring

Zulässige Höchstgehalte für Pflanzenschutzmittelrückstände in vielen Lebensmitteln nicht überschritten

Monitoring umfasst erstmals auch Bedarfsgegenstände und kosmetische Mittel

Datum: 26.10.2011

Erstmalig gehören 2010 zum Warenkorb, der jedes Jahr repräsentativ auf gesundheitlich nicht erwünschte Stoffe untersucht wird, nicht nur Lebensmittel, sondern auch ausgewählte kosmetische Mittel und Bedarfsgegenstände. So kann im Monitoring nun beispielsweise die Belastungssituation durch Schwermetalle in Verbraucherprodukten ermittelt werden.

Die ersten repräsentativen Untersuchungen zur Freisetzung von Halb- und Schwermetallen aus den Lackschichten von Kinderspielzeug zeigten, dass die dafür festgelegten Grenzwerte nur in 2,3 Prozent der Proben und nur bei Barium, Blei und Chrom überschritten waren. Vereinzelte deutliche Grenzwertüberschreitungen bei Blei und Chrom wurden von den zuständigen Behörden beanstandet.

In vielen Lebensmitteln – etwa bei Milch, Schweinfleisch, Rehfleisch, Äpfeln, Roggenkörnern, Spargel und Weißkohl – wurden erfreulicherweise keine Pflanzenschutzmittelrückstände über den zulässigen Höchstgehalten gefunden. Auch in den meisten anderen Lebensmitteln war der Anteil an Proben mit Überschreitungen der Höchstgehalte mit 0,7 bis 3,8 Prozent relativ gering. Lediglich Kopfsalat, Himbeeren und die Blätter von grünem Tee wiesen Höchstgehaltüberschreitungen in mehr als vier Prozent der Proben auf. Im trinkfertigen Getränk von schwarzem und grünem Tee wurden hingegen keine Rückstände festgestellt.

Erhöhte Belastungen mit polychlorierten Biphenylen (PCB) und Dioxinen sowie mit Perfluoroctansulfonat (PFOS) wurden bei in Binnengewässern gefangenen karpfenartigen Fischen und vor allem bei Aalen festgestellt. Die untersuchten Aale enthielten zudem häufig Tributylzinn. In elf Prozent der Proben waren die zulässigen Höchstmengen für chlororganische Pflanzenschutzmittelrückstände überschritten. Hechte, Barsche und lachsartige Fische, z. B. Forellen, wiesen dagegen keine Höchstgehaltüberschreitungen für Dioxine, PCB und Pflanzenschutzmittelrückstände auf.

Im Jahr 2010 wurden im Warenkorb- und im Projekt-Monitoring insgesamt 6.811 Proben von Erzeugnissen in- und ausländischer Herkunft untersucht, darunter waren 5.690 Proben von Lebensmitteln, 557 Proben von kosmetischen Mitteln sowie 564 Proben von Bedarfsgegenständen.

Grundlage

Das Monitoring ist ein gemeinsam von Bund und Ländern seit 1995 durchgeführtes systematisches Mess- und Beobachtungsprogramm. Dabei werden Lebensmittel und seit dem Jahr 2010 auch Bedarfsgegenstände und kosmetische Mittel repräsentativ für Deutschland auf Gehalte an gesundheitlich nicht erwünschten Stoffen untersucht. Mit seiner Hilfe können mögliche gesundheitliche Risiken für die Verbraucher durch die in und auf den Erzeugnissen gefundenen, gesundheitlich nicht erwünschten Stoffe wie Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Mykotoxine, Schwermetalle und andere Kontaminanten frühzeitig erkannt und gegebenenfalls durch gezielte Maßnahmen abgestellt werden.

Grundlage des jährlich durchgeführten Monitorings ist ein von Bund und Ländern aufgestellter Plan, der die Auswahl der Erzeugnisse und der darin zu untersuchenden Stoffe sowie die Verteilung der Untersuchungen auf die Bundesländer detailliert festlegt. Die Überwachungsbehörden der Länder sind zusätzlich zu ihren routinemäßigen Untersuchungsaufgaben damit beauftragt, Proben für das Monitoring zu ziehen und zu analysieren. Die gewonnenen Daten werden vom BVL erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse des Monitorings werden jährlich als Bericht publiziert.

Die zu untersuchenden Lebensmittel sind Bestandteil eines repräsentativen Warenkorbes, der auf der Grundlage nationaler Verzehrsstudien abgeleitet wurde (Warenkorb-Monitoring). Daneben wird seit 2003 ein Teil der Lebensmitteluntersuchungen in Projekten vorgenommen (Projekt-Monitoring). Hierbei werden spezielle stoff- bzw. lebensmittelbezogene Fragestellungen aufgegriffen, die aktuell besonders aufmerksam untersucht werden sollen. Jedes ausgewählte Erzeugnis wird auf die vorher festgelegten Stoffe untersucht, die als Rückstände oder Kontaminanten in oder auf diesem Erzeugnis vorkommen können.

Bei Bedarfsgegenständen und kosmetischen Mitteln werden im Rahmen des Monitorings an ausgewählten Erzeugnisgruppen schwerpunktmäßig Untersuchungen zu Elementen und organischen Stoffen durchgeführt. Damit werden Datenlücken zur Abschätzung der Verbraucherexposition geschlossen und im Falle der kosmetischen Mittel eine aktuelle Datenbasis zur Ableitung von Orientierungswerten für technisch unvermeidbare Gehalte (zum Beispiel) von Elementen geschaffen.

Der vollständige Bericht des Monitoring 2010 ist online abzurufen unter: www.bvl.bund.de/monitoring

Ausgabejahr 2011
Datum 26.10.2011

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