Blei in Wurstwaren mit Wild
Risikogruppen sollten auf Verzehr verzichten
Datum: 02.12.2021
Durch die Verwendung bleihaltiger Munition bei der Jagd kann Wildfleisch Blei enthalten. Bei rund drei Viertel der untersuchten Wurstwaren mit Wild wurde Blei nachgewiesen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mitteilt. Empfindliche Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher auf den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild verzichten.
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75 Wurstwaren mit Wild wurden auf ihren Bleigehalt untersucht. Bei 54 Proben (72 %) wurde Blei nachgewiesen. Insgesamt wurden sieben Proben beanstandet, sechs davon wurden als „nicht zum Verzehr geeignet“ und eine Probe sogar als gesundheitsschädlich eingestuft. Generell wiesen Wurstwaren mit höherem Wildfleischanteil auch höhere Bleigehalte auf. Erzeugnisse mit Wildschwein waren tendenziell stärker mit Blei belastet als Erzeugnissen mit Reh oder Hirsch.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können erhöhte Bleikonzentrationen im menschlichen Körper die Blutbildung, innere Organe sowie das zentrale Nervensystem schädigen. „Blei ist schon in geringen Mengen schädlich,“ sagt der derzeitige Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) Prof. Dr. Dr. Jan Backmann. „Risikogruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten daher kein Wild essen, das mit Bleimunition erlegt wurde.“
Hintergrund
Für Fleisch vom Rind, Schwein, Schaf, Geflügel existiert ein europäischer Höchstgehalt für Blei von 0,10 mg/kg Fleisch. Für Wildfleisch gibt es bislang keinen solchen Grenzwert. Das Monitoring-Programm kann dabei helfen, die bisherige Datenlage zu verbessern und darauf aufbauend einen EU-weit verbindlichen Höchstgehalt festzulegen.
Ausgabejahr
2021
Datum
02.12.2021
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