Webseite des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Pilotprojekt AVV DatA

In den vergangenen Jahren wurde vom BVL gemeinsam mit den Ländern die Einführung von neuen und einheitlichen Strukturen zur Übermittlung von berichtspflichtigen Daten im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung vorbereitet. Als Grundlage für die umfassende Neugestaltung dient dabei die im Jahr 2010 verabschiedete Allgemeine Verwaltungsvorschrift über den Austausch von Daten im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes (AVV DatA). Zur strukturierten Annahme der Daten wurden dazu bereits die Systeme Datenmeldeportal und Katalogportal realisiert, die beide seit einigen Jahren erfolgreich in Betrieb sind. Außerdem wurden Entwürfe für neue Datenmeldeformate und Kodierkataloge erarbeitet, die die Grundlage der Datenübermittlung darstellen. Ihr Einsatz wird aktuell im Rahmen einer zweijährigen Pilotphase getestet, die im September 2016 unter Beteiligung von BVL und sechs Pilotländern gestartet ist. Dabei soll die technische und inhaltliche Umstellung auf die von den Ländern und dem BVL gemeinsam entwickelten neuen Datenübermittlungsstrukturen und ihre Umsetzung in der Praxis bewertet werden. Weitere Informationen zum Projekt können der hier hinterlegten Präsentation entnommen werden.

Außerdem werden die Daten der etwa 60 Berichtspflichten der Länder an das BVL zum Teil noch über Sonderlösungen wie E-Mail oder Excel-Dateien gemeldet. Das langfristige, über das Pilotprojekt hinausgehende Ziel ist es, alle diese Berichtspflichten schrittweise verpflichtend auf einheitliche und standardisierte Meldungen über das BVL-Datenmeldeportal umzustellen.

Datenmeldeportal

Das BVL erfasst, pflegt und verwertet Daten aus der amtlichen Lebensmittelüberwachung und dem Veterinärwesen der Länder. Auf Grundlage dieser Daten werden die Lebensmittelüberwachungs-Programme konzipiert, erweitert oder angepasst und sowohl nationale als auch europäische Berichtspflichten bedient. Die Daten werden von den zuständigen Behörden der Länder in einheitlichen Formaten an das BVL übermittelt. Ein Großteil dieser Datensätze wird dabei seit September 2011 über ein vom BVL zur Verfügung gestelltes Datenmeldeportal hochgeladen, geprüft und freigegeben. Die Meldestelle pflegt und aktualisiert die Prüfroutinen im Datenmeldeportal. Nach Freigabe der übermittelten Daten stehen diese dem BVL für Auswertungen zur Verfügung.

Katalogportal

Für die Datenkommunikation zur Erfüllung von Berichtspflichten gegenüber den Europäischen Kommission aus der amtlichen Lebensmittelüberwachung, dem Veterinärwesen und anderen relevanten Einrichtungen werden vom BVL zusammen mit den Ländern Kodierkataloge erstellt. Die Aktualisierung der Kataloge erfolgt halbjährlich durch den Unterausschuss „Katalogpflege“. Die Pflege erfolgt online über das Katalogportal. Die Kataloge werden dem interessierten Fachpublikum im Katalogportal als Textversion (PDF-Dokumente) angeboten; zusätzlich zu dieser Katalogversion steht den unmittelbar in das Berichtswesen eingebundenen Einrichtungen eine datenbankgestützte Version zur Verfügung.

BLtU-Datenbank und Liste der sprossenerzeugenden Betriebe

Betriebe, die Lebensmittel tierischen Ursprungs gewinnen, be- oder verarbeiten und in den Verkehr bringen, müssen bis auf definierte Ausnahmen von den zuständigen Behörden der Bundesländer zugelassen sein. Gleiches gilt für sprossenerzeugende Betriebe. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass von diesen Lebensmitteln leicht mikrobiologische oder chemische Gefahren ausgehen können. Die Betriebe erhalten eine Zulassungsnummer, die sie als Bestandteil des sogenannten Identitätskennzeichens auf den Verpackungen ihrer Produkte vor dem Inverkehrbringen aufbringen müssen. Verbraucher, Wirtschaftsbeteiligte und auch die Lebensmittelüberwachungsbehörden können an dem Zeichen erkennen, in welchem Bundesland bzw. EU-Mitgliedstaat und in welchem Betrieb das Produkt zuletzt bearbeitet oder verpackt wurde. Damit kommt dem Identitätskennzeichen im Falle der Rückverfolgung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs eine entscheidende Bedeutung bei.

Die zugelassenen deutschen Betriebe veröffentlicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in der Datenbank "Listen der gemäß Verordnung (EG) Nr. 853/2004 zugelassenen Betriebe für den Handel mit Lebensmitteln tierischen Ursprungs in Deutschland (BLtU-Datenbank)" bzw. in der „Liste der gemäß Verordnung (EG) Nr. 852/2004 zugelassenen sprossenerzeugenden Betriebe“ und hält diese ständig auf dem neuesten Stand. Der Link zu den Listen befindet sich am Seitenende.

Dioxin-Datenbank

Die Dioxin-Datenbank wird vom Umweltbundesamt (UBA) betrieben, das Datenmanagement wird vom UBA und vom BVL arbeitsteilig wahrgenommen. Die Datenbank beinhaltet Daten und Ergebnisse verschiedener Messprogramme des Bundes und der Länder zu Dioxinen, PCB und anderen Kontaminanten in der Umwelt sowie in Lebens- und Futtermitteln. Sie bietet Informationen für die Fachöffentlichkeit sowie Datenlieferanten, Nutzer von Fachbehörden und Bearbeiter von Forschungsvorhaben. Das Informationsangebot ist nach Nutzerkreisen geschichtet. Öffentlich zugänglich sind Berichte der verschiedenen Messprogramme und aufbereitete Datenzusammenstellungen. Die Einzeldaten sind nur für autorisierte Nutzer verfügbar.

Erklärfilm: BLtU-Datenbank (ohne Ton)

BLtU-Datenbank (ohne Ton)

Mit Hilfe der BLtU-Datenbank können Verbraucher erkennen, woher ihre Lebensmittel tierischen Ursprungs stammen.