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Das BVL hat ein Forschungsprojekt zur Bewertung und Entwicklung von landschaftsbezogenen Risikominderungsmaßnahmen im terrestrischen Bereich (RISKMIN) in Auftrag gegeben. Das Projekt wurde in den Jahren 2012 bis 2016 vom Institut für Agrarökologie der RLP AgroScience GmbH, dem Institut für Umweltforschung der RWTH Aachen und dem Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e.V. (gaiac) durchgeführt. Die im jetzt vorliegenden Projektbericht gemachten Aussagen und Schlussfolgerungen geben nicht zwangsläufig die Position des BVL wieder.

Im Forschungsprojekt RISKMIN wurde ein landschaftsbasiertes Modell zur Optimierung von Maßnahmen zur Minderung der Umweltrisiken durch den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln erarbeitet. Die typischen Landschaftselemente der Agrarlandschaften wurden mittels einer Punkteskala hinsichtlich ihrer ökologischen Wertigkeit eingestuft. Hierbei wurde nicht nur der Wert der einzelnen Landschaftselemente selbst berücksichtigt, sondern auch ihre Lage zu intensiv genutzten Agrarflächen. In zwei Beispiel-Landschaftsräumen wurde das landschaftsbasierte Modell überprüft ("Horbacher Börde" im Raum Aachen und "Vorderpfalz" bei Neustadt an der Weinstraße). Dabei wurde der aktuelle ökologische Zustand der beiden Beispiel-Landschaften, die unterschiedliche strukturelle Ausstattungen repräsentieren, anhand der Summe der Punktwerte aller Landschaftselemente dargestellt. Der so erhaltene ökologische Zustand diente als Referenz, um die Wirksamkeit von Minderungsmaßnahmen abzuschätzen.

Insbesondere Maßnahmen wie die Begrünung von Rebzeilen im Weinbau oder Ackerbrachen, die als Landschaftselement-Typen in die Freilanderhebungen der Beispielregionen integriert waren, führten zu einer höheren ökologischen Wertigkeit der Landschaften im Modell. Sie erscheinen daher prinzipiell geeignet, das Risiko durch Pflanzenschutzmaßnahmen für die Biodiversität zu reduzieren. Anhand der Freilanddaten wurde weiterhin gezeigt, dass die Bewertung der Landschaftselement-bezogenen Biodiversität regionalisiert erfolgen muss, da verschiedene Agrarräume eine stark unterschiedlich ausgeprägte Biodiversität besitzen können.

Das Forschungsprojekt gibt Hinweise, welche Risikominderungsmaßnahmen im Pflanzenschutz zum Erhalt und Förderung der terrestrischen Agrobiodiversität beitragen können.