Webseite des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Zentrale Rolle des BVL im weltweiten Warn- und Informationssystem

Warn- und Informationssysteme für den gesundheitlichen Verbraucherschutz im Überblick

Um das hohe Gesundheitsschutzniveau in der Europäischen Union sicherzustellen, stehen den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten Netzwerke und Systeme zur Verfügung, die den grenzüberschreitenden Informationsaustausch und die effektive Information der Öffentlichkeit erleichtern.

Red pepper with bio-hazard tape.food safety concept food safety warning Quelle: © zimmytws / stock.adobe.com

Lebensmittel, Futtermittel und Verbraucherprodukte können gesundheitliche Risiken bergen. Werden gesundheitsgefährdende Produkte identifiziert, leiten zuständige Behörden nötige Schritte ein, um Verbraucherinnen und Verbraucher bestmöglich zu schützen. Das beinhaltet schnelle Information und Warnung der Öffentlichkeit sowie Kontakt und Austausch zuständiger Behörden über Ländergrenzen hinaus.

Je nachdem, um welche Produkte es sich handelt und wer informiert werden muss, starten die zuständigen Behörden aufeinander abgestimmte Prozesse. Dafür wurden verschiedene Netzwerke geschaffen.

In Deutschland fungiert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als nationale Kontaktstelle in verschiedenen nationalen, europäischen und weltweiten Netzwerken für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Diese Netzwerke und Systeme unter Beteiligung des BVL sind nachfolgend aufgeführt.

Netzwerke zum Warnen, Informieren und Austauschen

RASFF Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel Europäisches Netzwerk für Amtshilfe und Zusammenarbeit (ACC) INFOSAN - Globale Lebensmittelsicherheit lebensmittelwarnung.de Öffentliches Internetportal zur Information der Verbraucher Fachinformationssystem für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (FIS-VL) RAPEX Meldungen im Europäischen Schnellwarnsystem für Verbraucherprodukte RASFF ACC INFOSAN lebensmittelwarnung.de FIS-VL RAPEX Übersicht nationale und internationale Warn- und Informationssysteme am BVL
Abbildung 1: Übersicht nationale und internationale Warn- und Informationssysteme am BVL
Bildquelle (von oben im Uhrzeigersinn): metamorworks / master1305 / peshkov / vaitekune / Song_about_summer / Paulista - stock.adobe.com

Angesichts des freien Warenverkehrs innerhalb der Europäischen Union (EU) müssen sich die zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten gegenseitig informieren können, damit sie bei möglichen Gesundheitsrisiken in den Bereichen Lebensmittel und Futtermittel schnell eingreifen können. Bereits 1979 wurde daher das „Europäische Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed)“ eingerichtet. Das RASFF ermöglicht einen schnellen, grenzüberschreitenden Informationsaustausch rund um die Uhr.

Für den Informationsaustausch zu gesundheitsgefährdenden „non-food“-Produkten, also für den Bereich „Verbraucherprodukte“, steht das „Europäische Rapid Exchange of Information System, kurz RAPEX“, zur Verfügung.

Europäische Behörden entlang der gesamten Agrar- und Lebensmittelkette sind über verschiedene IT-Systeme digital vernetzt. Über das Informationsmanagementsystem für amtliche Kontrollen, dem „Information Management System for Official Controls – IMSOC“ werden diese Systeme enger vernetzt. Eine Komponente des IMSOC ist die Webanwendung „iRASFF“, über die sowohl RASFF-Meldungen ausgetauscht, als auch sogenannte Amtshilfeverfahren „Administrative Assistance and Cooperation – AAC“ durchgeführt werden. Das AAC ermöglicht bereits Zusammenarbeit und vorbeugende Aktivitäten, wenn (noch) kein Gesundheitsrisiko festgestellt wurde.

Auch das „Food Fraud Network (FFN)“ nutzt die Webanwendung iRASFF im Rahmen von IMSOC, um eine enge grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Verdacht auf irreführende oder betrügerische Praktiken bei Lebensmitteln zu ermöglichen.

Gesundheitsgefährdende Produkte könnten auch aus Staaten außerhalb der EU stammen oder aus der EU dorthin exportiert werden. Um auch in diesen Fällen eine effiziente Zusammenarbeit der Behörden zu gewährleisten, haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen das „INFOSAN-Netzwerk eingerichtet.

Wenn gesundheitsgefährdende Produkte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in den Handel gelangt sind und Verbraucherinnen und Verbraucher erreicht haben könnten, informieren Unternehmen und Behörden die Öffentlichkeit. In Deutschland steht Behörden dafür das Portal lebensmittelwarnung.de zur Verfügung. Hier werden Warnhinweise für Verbraucherinnen und Verbraucher zu Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und Verbraucherprodukten veröffentlicht. 

Für den sicheren Informations- und Dokumentenaustausch zwischen zuständigen Behörden des gesundheitlichen Verbraucherschutzes auf EU-, Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene wurde am BVL das webbasierte „Fachinformationssystem für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (FIS-VL)“ eingerichtet. Es richtet sich vor allem an Behörden auf nationaler Ebene und unterstützt deren fachliche Zusammenarbeit.

Link zu allen Warn- und Informationssystemen