Nationales Resistenzmonitoring
Kampf gegen resistente Keime
Resistente Bakterien sind eine Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier, da sie die therapeutischen Möglichkeiten bei der Behandlung von Infektionskrankheiten einschränken können. Besondere Probleme bereiten Bakterien, die nicht nur gegen ein Antibiotikum resistent sind, sondern auf mehrere Antibiotika nicht mehr ansprechen. Daher ist es eine wichtige Aufgabe des BVL, die Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen zu beobachten und deren Verbreitung durch wirksame Managementmaßnahmen entgegen zu wirken.
Das BVL führt deutschlandweite Überwachungsstudien zur Resistenz bei Bakterien von Lebensmittel liefernden Tieren und Heimtieren durch. Die Ergebnisse der Monitoringstudien werden bei der Zulassung von Antibiotika für Tiere berücksichtigt, indem, falls notwendig, die Anwendung des Wirkstoffs eingeschränkt wird. Praktizierende Tierärzte können auf Grundlage der Ergebnisse des BVL eine sinnvolle Vorauswahl der zur Behandlung geeigneten Antibiotika treffen.
Um verlässliche Aussagen über die aktuelle Resistenzsituation tierpathogener Bakterien machen zu können, werden kontinuierlich repräsentative Ergebnisse zur Empfindlichkeit dieser Bakterien benötigt. Daher hat das BVL seit 2001 ein Netzwerk aus ca. 30 nationalen Laboratorien aufgebaut, die nach einem festgelegten Stichprobenplan Bakterien für Untersuchungen sammeln und an das BVL schicken. Nach einer international anerkannten Untersuchungsvorschrift werden die Bakterien im BVL auf ihre Empfindlichkeit gegenüber 24 zugelassenen Antibiotika geprüft. Das BVL organisiert jährlich als akkreditierter Veranstalter für Proficiency Tests europaweite Ringversuche durch die der hohe Standard der Untersuchungen kontinuierlich überprüft wird.
Das BVL unterstützt unter anderem im Rahmen universitärer Veranstaltungen die Aus- und Weiterbildung von Studenten und Tierärzten zum Thema Resistenzen.