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Gutachten zur Verfrachtungsproblematik veröffentlicht

Datum: 28.08.2020

Das vorliegende Gutachten liefert konkrete Vorschläge für ein Monitoring der Verfrachtung und Deposition von Pflanzenschutzmitteln nach fachgerechter Anwendung. Im Rahmen der Gutachtenerstellung wurden keine Messungen durchgeführt oder anderweitige Daten erhoben.

Kurzfassung der Ergebnisse

Die Auswahl geeigneter Standorte für ein Monitoring soll mit einer geodatenbasierten Analyse erfolgen. Hierbei soll u. a. folgendes mit einbezogen werden:

  • die Landschaftstypen Deutschlands,
  • der Atlas zur Agrarstatistik,
  • die Behandlungsintensitäten aus PAPA (Panel Pflanzenschutzmittel-Anwendungen),
  • die durchschnittliche Wettersituation an den Standorten,
  • die unterschiedlichen Abstände zu den Anwendungsflächen.

Weiter wird vorgeschlagen, entsprechende Messstellen nach Möglichkeit an vorhandene Messnetze anzugliedern. Folgende Messtechnik wird vorgeschlagen:

  • Bulksammler (Gesamtdeposition / m2)
  • Niederschlagssammler (Niederschlagsdeposition / m2)
  • Aktiver Luftsammler (Konzentration / m3)
  • Beprobungsstelle für Pflanzen (Grünkohl)
  • Beprobungsstelle für Bodendeposition (Arthropoden / Bodenorganismen)

Im Hinblick auf die Intervalle der Beprobung wird eine wöchentliche bis monatliche Probennahme empfohlen. Neben dieser regelmäßigen Beprobung sollen auch ereignisbezogene Probenahmen vorgesehen werden. Die Anzahl der Monitoring-Standorte hängt vom finanziellen Rahmen ab, mindestens wird eine Messreihe an drei Monitoring-Standorten für notwendig erachtet.

Im Gutachten wird eine Modellstudie empfohlen, die anhand konkreter Beispiele mit den vorgeschlagenen Werkzeugen Regionen in Deutschland identifiziert und in den Regionen die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein Monitoring zur Praxisreife bringt.

Hintergrund:

Die Fachmeldung "Ferntransport von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen über die Luft" vom 6. August 2020 stieß in der Fachöffentlichkeit auf großes Interesse. Das BVL kommt dem mehrfach geäußerten Wunsch nach einer Veröffentlichung der Machbarkeitsanalyse nach. Die öffentlich zugängliche Version wurde um einige Informationen, wie z.B. Kostenschätzungen und persönliche Kontaktdaten, bereinigt.

Ausgabejahr 2020
Datum 28.08.2020

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