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Neue Klassifizierung für die Wirkungsmechanismen von Herbiziden

Datum: 29.09.2020

Der Wirkungsmechanismus von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen ist auf dem Etikett und in der Gebrauchsanleitung von Pflanzenschutzmitteln in Form eines international verwendeten Kodes anzugeben. Dies erleichtert der Praxis die Bestimmung des jeweiligen Wirkungsmechanismus und hilft so, die wiederholte Anwendung von Mitteln mit dem gleichen Wirkungsmechanismus auf ein vertretbares Maß zu beschränken. Dadurch wird der Bildung von Resistenzen bei Schadorganismen vorgebeugt.

Die Klassifizierung der Wirkungsmechanismen für Herbizide wurde vom Herbicide Resistance Action Committee (HRAC) von dem alphanumerischen System des HRAC auf das numerische System der Weed Science Society of America (WSSA) umgestellt. In diesem Zuge hat es auch Änderungen bei der Eingruppierung der Wirkstoffe zu den chemischen Gruppen und/oder Wirkungsmechanismen gegeben.

Unter https://hracglobal.com/tools/classification-lookup können die neuen und die alten Kodes zu einzelnen Wirkstoffen recherchiert werden.

Nach fachlicher Beratung durch den Fachbeirat Nachhaltiger Pflanzenschutz am Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie den Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz – Herbizide am Julius Kühn-Institut hat das BVL entschieden, die neuen HRAC/WSSA-Kennzeichnungen ab sofort im Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel zu berücksichtigen. Sollten bei bestehenden Zulassungen Änderungsbescheide notwendig werden, wird das BVL darin die Kennzeichnung des Wirkungsmechanismus nach dem neuen System festlegen. Wie bisher auch, muss der Wirkmechanismus eines Pflanzenschutzmittels auf Verpackung und Gebrauchsanleitung so angegeben werden, wie er im Zulassungsbescheid genannt ist.

Um die Anwender bei dem Wechsel des Klassifizierungssystems bestmöglich zu unterstützen, wird den Zulassungsinhabern empfohlen, den Wirkungsmechanismus in der Gebrauchsanleitung nach dem alten und neuen System auszuweisen.

Ausgabejahr 2020
Datum 29.09.2020

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