Bericht des BVL aus dem Europäischen Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) 2022
Datum: 28.09.2023
Mikrobielle Belastungen waren im vergangenen Jahr der häufigste Beanstandungsgrund aller Meldungen im Europäischen Schnellwarnsystem RASFF, die einen Bezug zu Deutschland hatten. Darunter fielen in erster Linie Nachweise von krankheitserregenden Mikroorganismen wie Salmonellen und Listerien.
Seit mehr als vier Dekaden garantiert das behördeninterne europäische Informationsnetzwerk RASFF einen effizienten Verbraucherschutz. Insgesamt 31 europäische Staaten tauschen über das Schnellwarnsystem rund um die Uhr Informationen zu gesundheitlich bedenklichen Lebensmitteln, Lebensmittelbedarfsgegenständen oder Futtermitteln aus und ermöglichen auf diese Weise ein schnelles und koordiniertes Handeln in den betroffenen Mitgliedsländern.
Im Vergleich zum Rekordjahr 2021, das vor allem durch zahlreiche Ethylenoxid-Fälle geprägt war, wurde im Jahr 2022 mit 4361 registrierten RASFF-Vorgängen ein leichter Rückgang der Anzahl der Meldungen verzeichnet (- 6 %). Dennoch handelte es sich hierbei um die zweithöchste Anzahl an RASFF-Meldungen innerhalb eines Jahres.(1)
Wie auch in den vergangenen Jahren war Deutschland mit 586 übermittelten Meldungen der aktivste Mitgliedstaat im RASFF. Rund 90 % der Meldungen betrafen Lebensmittel, jeweils 5 % Lebensmittelbedarfsgegenstände und Futtermittel (Abb. 1). Deutschland war als Empfänger der zu beanstandenden Ware von knapp jeder fünften RASFF-Meldung (19 %) betroffen.
Zu den häufigsten Produktkategorien zählten hierbei „Obst und Gemüse“ (18 %), „Geflügelfleisch und Geflügelfleischerzeugnisse“ (10 %) sowie „Kräuter und Gewürze“ (8 %) (Abb. 2). Der Anteil an Meldungen zu „Obst und Gemüse“ ist somit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 5 % gestiegen. Der Hauptbeanstandungsgrund in dieser Produktkategorie war der grenzwertüberschreitende Nachweis von zum Teil nicht zugelassenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen wie beispielsweise Chlorpyrifos, Dimethoat und Omethoat.
Da sich die Anzahl der RASFF-Meldungen zu Ethylenoxid im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr signifikant reduziert hat, sind nunmehr nur noch rund 23 % der RASFF-Meldungen, von denen Deutschland als Empfänger betroffen ist, auf Pflanzenschutzmittelrückstände zurückzuführen. Die häufigste Gefahr stellten mikrobielle Kontaminationen (27 %) dar, die vorrangig auf krankheitserregende Keime wie Salmonellen und Listerien zurückzuführen waren (Abb. 3).
Auch in Bezug auf die Herkunftsländer kam es im vergangenen Jahr zu einigen Veränderungen. Indien, in den Vorjahren Spitzenreiter, fiel auf Rang sieben der am häufigsten genannten Ursprungsländer. Die Liste wird im Jahr 2022 von Polen angeführt, obwohl der prozentuale Anteil an Meldungen zu polnischen Produkten im Vergleich zum Jahr 2021 um 2 % gesunken ist. An Position zwei und drei folgen die Niederlande (9 %) und China (9 %) (Abb.4).
Quellenverzeichnis:
(1) ACN Annual Report 2022 der Europäischen Kommission
(https://food.ec.europa.eu/system/files/2023-08/acn_annual-report_2022.pdf)
Quelle: Alle Auswertungen erfolgten mit Hilfe von QlikView Version 3.3.13, Datenquelle: ‘‘RASFF Production data‘‘ der Europäischen Kommission.
Quelle: Alle Auswertungen erfolgten mit Hilfe von QlikView Version 3.3.13, Datenquelle: ‘‘RASFF Production data‘‘ der Europäischen Kommission.
Quelle: Alle Auswertungen erfolgten mit Hilfe von QlikView Version 3.3.13, Datenquelle: ‘‘RASFF Production data‘‘ der Europäischen Kommission.
Quelle: Alle Auswertungen erfolgten mit Hilfe von QlikView Version 3.3.13, Datenquelle: ‘‘RASFF Production data‘‘ der Europäischen Kommission.
Ausgabejahr
2023
Datum
28.09.2023
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